Kunst-Aktion „Götterbote”
- Step 1: „Breitenbach rettet den Hermes”
Beim Abriss des Bahnhofs Aschaffenburg wurde das Wandbild
„Hermes” des Keramikers Theo Rathgeber, von 1954 vom
Künstler Udo Breitenbach in letzter Minute gerettet.
In einer
12-stündigen Spontanaktion nimmt Breitenbach mit Hilfe eines
Gerüstes, mit Flex und Hammer das Wandbild eigenhändig ab.
Wegen der Einsturzgefahr des benachbarten Bahnhofsflügels musste
die Aktion vor der Vollendung abgebrochen werden. 243 Fliesen des
Wandbildes wurden gerettet. Lediglich ein Teil des Schals ging für
immer verloren und wurde mit der Bahnhofshalle abgerissen. Ebenso das
Wandbild des „geflügelten Rads” auf der
gegenüberliegenden Außenwand der Bahnhofshalle.
- Step 2: „Hermes-Entsorgung”
Ausgehend von der Aussage des Bauleiters der Abrissfirma „Der
wäre eh´ auf die Bauschuttdeponie gekommen”, werden
die geborgenen Fliesen auf dem Bauschuttzwischenlager der Gemeinde
Großostheim in Ringheim symbolisch „entsorgt”.
Im
Rahmen der Kunstaktion „Kunst am Genzweg” entsorgt der
Künstler Udo Breitenbach am Samstag, 19. September, ab 15.30 Uhr
symbolisch das viel diskutierte Wandbild des „Hermes”.
Mit
der Aktion wird einen Schlusspunkt gesetzt zu einem öffenlichen
Entscheidungsprozess, der den Umgang mit jungen Baudenkmälern und
stadtbildprägenden Zeugnissen eines Zeitabschnitts der
Stadtgeschichte widerspiegelt.
Im Rahmen der Kunst-Aktion liegt
Hermes in Schutt und Asche – auf der Bauschuttdeponie in
Ringheim. Symbolisch entsorgt in einer Kunstaktion mit dem Titel:
„Götterbote” – „Hermes-Entsorgung /
Kultur-Recycling”
Die Deponie - das Bauschuttzwischenlager der
Gemeinde Großostheim in Ringheim liegt unmittelbar neben dem
bayerisch-hessischen „Grenzweg” und am Beginn der
Ausstellungsstrecke „Kunst am Grenzweg”.
- Step 3: „Hermes–Kultur-Recycling”
Am Samstag ab ca. 16 Uhr beginnt Udo Breitenbach mit der
Rekonstruktion des Hermes auf der Bauschuttdeponie und gibt ihm seine
ursprüngliche Gestalt zurück - und eine neue Identität,
als „Phönix aus der Asche”.
Die Rekonstruktion wird am Sonntag von 11-18 Uhr fortgesetzt.
Das Fliesenbild wird auf einer ca. 5 x 5 Meter großen Rampe „aufgebahrt”.